Auseinandersetzung mit dem Begriff Transkulturalität und seinen Implikationen Begriffsverwirrungen und ihre Konsequenzen für den wissenschaftstheoretischen Diskurs  Kaum eine andere Entwicklung hat das akademische wie das Alltagsdenken in den letzten Jahren so beschäftigt, wie die jene des kulturbedingten gesellschaftlichen Lebens. Mehrere Theorien wurden in diesem Zusammenhang entworfen. Zahlreiche Kulturwissenschaftler und Soziologen arbeiteten intensiv daran, um Konzepte zu entwickeln, die mit den gewandelten kulturellen Kontexten umgehen können. Unter diesen Konzepten ist das - mit Recht - attraktive Konzept der Transkulturalität zu erwähnen. In den letzten 10 Jahren hat der Ansatz der Transkulturalität an Resonanz zugenommen. Der folgende Beitrag wird sich daher mit dieser Begrifflichkeit aus verschiedenen Aspekten auseinandersetzen.   Zum Aufbau und Ziel der Forschungsarbeit: Die vorliegende Studie gliedert sich in drei Teilen. Der erste Teil befasst sich mit der Kritik des Begriffs "Transkulturalität", den der Philosoph Wolfgang Welsch 1992 vorschlug. Diese kritischen Bemerkungen beziehen sich zuerst auf ein paar Punkte, die der Forscherin im Laufe der Lektüre problematisch schienen. Anschließend ist auf andere kritische Ansätze zurückzugreifen, die gegen Transkulturalität argumentieren. Der zweite Teilwirft einen kurzen Blick auf die verschiedenen Verwendungen des Begriffs "Transkulturalität" mit seinen ähnlichen Prägungen in wissenschaftlichen Schriften. Die Studie möchte zeigen, wie diese Verwendungen des Begriffs im Bezug auf ihre jeweilige theoretische Basis verschiedenartig sind, und wie diese verwirrende Uneinheitlichkeit des Begriffsbezugs sowie seine Interferenz mit anderen Begriffen auf den wissenschaftstheoretischen Diskurs negativ auswirken können. Im dritten Teil möchte die Arbeit das Verhältnis des Begriffs Transkulturalität mit anderen Kulturkonzeptionen und Welterscheinungen diskutieren. Zum Schluss scheint es sinnvoll zu fragen, inwieweit die wissenschaftstheoretische Diskussion diesen Begriff als Ersatz für bereits vorhandene Kulturbegriffe- und auffassungen benötigt oder überhaupt als Ziel anzustreben hat.