Abstrakt
Die Arbeit befasst sich mit der Rolle der nonverbalen Mittel in der schriftlichen Textsorte „Speisekarte“. Die linguistischen Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die nonverbalen Mittel im Rahmen der mündlichen Kommunikation. Ziel der Arbeit ist es, die Rolle der nonverbalen Mittel im Rahmen der schriftlichen Textsorten zu erhellen. Die Textsorte Speisekarte ist dazu geeignet, dies zu zeigen, da sie – anders als andere schriftliche Textsorten – die nonverbalen Mittel gezielt in den Diensten der textexternen Faktoren einsetzt. Es wird gezeigt, wie die nonverbalen Mittel, die zu den textinternen Faktoren zählen, in Interdependenz zu den textexternen Faktoren stehen und sie widerspiegeln. Die nonverbalen Mittel, die in den deutschen und ägyptischen Speisekarten vorkommen, sind das Layout (Farben, neue Zeilen, Rahmenlinien), die Typographie (Schriftausrichtung, Schriftgröße, Schriftart, Schriftstärke, Schriftlage, Unterstreichung, Großschreibung) und die Interpunktionszeichen (Anführungsstriche, Bindestrich, Klammer, Komma, Schrägstrich). Als Wiederspiegelung der textexternen Faktoren, die, trotz Kompromiertheit, Informationsreichtum und Genauigkeit, Übersichtlichkeit, Orientierungshilfe, gute Gliederung und Lesbarkeit fordern, sowie der Funktion der Speisekarten als Werbungsinstrument, dienen die nonverbalen Mittel zur Hervorhebung, Unterscheidung zwischen verschiedenen Elementen, Aufzählung, Werbung und Verweis auf undurchsichtige Benennungen. Oft werden mehrere nonverbale Mittel kombiniert. Es hat sich bewiesen, dass diese nonverbalen Mittel in einem Wechselspiel und gegenseitiger Beeinflussung mit den textexternen Faktoren stehen und damit für sie unentbehrliche Funktionen ausüben.