In den ABCD-Thesen zur Rolle der Landeskunde wird Landeskunde als "Geschichte im Gegenwärtigen" verstanden, bei der historische Themen Aufschluss geben sollten „über den Zusammenhang von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, über unterschiedliche Bewertungen sowie über die Geschichtlichkeit der Bewertung selbst“ (ABCD-Thesen 1990, 17). Hier ist die Aufgabe also nicht die Informationsvermittlung, sondern die Entwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen im Umgang mit fremden Kulturen. Auch in den nationalen akademischen Kriterien an den Pädagogischen Fakultäten (Sprachenbranche) sind Kompetenzen und Fertigkeiten beim Absolventen des Fremdsprachenunterrichts erzielt wie Kenntnis der Grundlagen der kulturellen Identität der Nation, Teilnahme an der Entwicklung der Werte (wie Nationalität, Demokratie und Toleranz), sowie an der Lösung der gesellschaftlichen und beruflichen Probleme. Der Absolvent sollte durch den Umgang mit fremdkulturellen Texten die Problemlösungskompetenz erwerben, durch die er das Passende unter Alternativen in der Lebenswelt finden kann.